Mantren - wie man sich ein- und ausstimmt


Einstimmung

Das Adi Mantra: "Ong Namo Guru Dev Namo"


Mit dem Singen dieses Mantras, Adi (Anfangs)-Mantra genannt, wird jeder Yogaunterricht eröffnet. Es verbindet uns mit der "Goldenen Kette", jener immerwährenden Weisheit, welche sich durch viele Lehrer und Schüler hindurch manifestiert.
Bedeutung: Ich begrüße (Namo) die kosmische, schöpferische Energie (Ong) und den erhabenen (dev) Weg zum Licht (Gu=Dunkel, Ru=Licht). Wir chanten das Mantra 3x in Folge, indem wir die Handflächen aneinander und die Daumen an das Brustbein legen. Nach einer tiefen Einatmung, chantest Du mit dem Ausatmen das Mantra. Wenn nötig, kannst Du zwischen beiden Teilen kurz Luft holen.
Dieses Mantra ist eine Meditation, ein Bewusstseinszustand. Es stellt die Verbindung zwischen Dir als endlicher Persönlichkeit und Dir als Fluß des unendlichen Bewusstseins her. Wenn Du es chantest, kann ein Verschmelzen zwischen Dir und der höheren Weisheit geschehen. Es bedeutet, Dein Ego abzulegen und in einer offenen, dienenden Geisteshaltung zu sein.

Das Schutzmantra: Aad Gure Nameh, Jugad Gure Nameh, Sat Gure Nameh, Siri Guru Dev-e Nameh
Im Anschluss chanten wir 3x dieses Mantra, um sich gegen negative Erfahrungen von außen oder aus dem eigenen Unbewussten zu schützen und eine beschützte und bewusste Atmosphäre für die Yogapraxis zu schaffen. Das Mantra ist die Manifestation von Shakti - der weiblichen Energie, der Schöpferkraft.

Während der Übungen: „Sat Nam“
Wir versuchen uns bei allen Yogaübungen auf ein inneres mentales Mantra zu konzentrieren (auch wenn es nicht speziell angesagt wird): Sat oder Ssaaaat denken wir beim Einatmen und Nam oder Nnaaaam beim Ausatmen. Diese Wörter kommen aus dem Gurmukhi, einer indischen „heiligen“ Sprache, die sich durch ihre Silbenkonstruktion hierfür etwas besser eignet als das Deutsche (obwohl es auch deutsche Mantras gibt). „Sat“ bedeutet Wahrheit, „Nam“ bedeutet Identität. Sat Nam erinnert dich daran, wer Du wirklich bist.


Am Ende der Yogastunde - Ausstimmen

"May the long time sun shine upon you..."
Wir beenden die Stunde mit dem Sonnenscheinlied. Singe das Lied mit der gleichen aus dem Herzen kommenden Neutralität, mit der Du Dich eingestimmt hast.
Folgendes englisch gesungene Lied schließt den Yogaunterricht ab. Es dient uns als eine schöne Affirmation, als Bestätigung des Ziels des Yoga.
„May the long time sun shine upon you, all love surround you and the pure light within you guide your way on“
„Lass die ewige Sonne auf Dich scheinen , Liebe Dich umhüllen und das reine Licht in Deinem Inneren weise Dir den Weg".

"Sat Nam"
Chante anschließend 3x ein langes "Sat" und kurzes "Nam." Durch diesen Gesang spürst Du die Harmonie, welche durch die Yogastunde entstanden ist.

Zum Abschluss kannst Du Dich als Zeichen des Respekts und der Dankbarkeit vor der unendlichen Kundalini Energie und dem universellen Bewusstsein verneigen. Das Verbeugen ist eine Übung, die das Gehirn durchblutet und deshalb die Aufnahme des Gelernten erleichtert. Es führt den Kopf in eine Stellung unterhalb des Herzens und symbolisiert damit den tiefergehenden Prozess, durch den die Lehre nicht nur rein mental akzeptiert wird, sondern das Herz geöffnet wird, um sie aufzunehmen.

Text in Anlehnung "Kundalini Yoga Praxisbuch" Band 1