Fragen und Antworten



Ist Kundalini Yoga eine Religion oder eine Sekte?

Nein. Kundalini Yoga wird von den LehrerInnen nicht als der einzige, sondern als einer von vielen möglichen Wegen zu mehr Gesundheit, Ausgeglichenheit und Selbstbestimmung aufgefasst und vermittelt.

Yoga weckt aber die Frage nach dem Sinn des eigenen Lebens und nach der Beziehung zum Göttlichen. Die Wirkungen des Kundalini Yoga resultieren aus der persönlichen kontinuierlichen Yogapraxis des Einzelnen, nicht aus der etwaigen Übernahme etwaiger Glaubenssätze, wie es für den Erfahrungsprozess innerhalb einer Sekte kennzeichnend wäre.


Warum tragen einige Kundalini YogalehrerInnen einen Turban?

Der Turban ist ein etwa 5m langes Baumwolltuch. Es wird so um den Kopf gewunden, dass es bestimmte Meridianpunkte an der Stirn drückt, die die Konzentrationsfähigkeit und Klarheit fördern.
Der Turban gilt als energetischer Schutz des Kopfes vor dem Wirrwarr von Schwingungen, denen wir besonders in der Großstadt ausgesetzt sind. Durch das rituelle Anlegen des Turbans erzieht er, ebenso wie das Tragen weißer Kleidung, zu Achtsamkeit und Selbstachtung.


3. Muss ich einen Lehrer/eine Lehrerin haben, wenn ich Kundalini Yoga ausübe?

Das kommt ganz auf den Übenden an. Vielen Menschen hilft es, wenn sie sich einen erfahrene(n) LehrerIn suchen, um mögliche Umwege und Ablenkungen zu vermeiden. Letztendlich, davon sind wir im Kundalini Yoga überzeugt, lebt der wichtigste Lehrer in uns selbst.


4. Was ist die Kundalini-Energie?

Nach der yogischen Philosophie besteht der Mensch nicht nur aus Fleisch und Blut, er ist vor allem ein Energiewesen. Im Yoga wird die einem Menschen zur Verfügung stehende Energie seine Kundalini-Energie genannt. Da sie selten vollständig genutzt wird, wird sie in der Wissenschaft des Yoga oft bildlich als aufgerollte, schlafende Schlange dargestellt und bedeutet wörtlich übersetzt ‚die Locke im Haar des Geliebten’. Wenn wir anfangen, uns lebendiger, unternehmungslustiger und voller Lebensfreude zu fühlen, ist dies ein Hinweis darauf, dass die Kundalini-Energie erwacht ist. Kundalini Yoga, wie andere Yogaformen auch, ist der Weg, diesen Prozess behutsam zu unterstützen. „Erleuchtung“ bezeichnet den Zustand, in dem die Kundalini-Energie ganz erwacht ist. Der Mensch empfindet dann ein tiefes Glücksgefühl in der Einheit mit dem Ganzen.


5. Was sind Mantras?

Das Wort Mantra setzt sich zusammen aus zwei Silben: 'Man' bedeutet 'Geist/Verstand' und 'Tra' bedeutet 'werfen/projizieren'. Mantras helfen dem Geist, sich auf einen ruhigen, meditativen Zustand einzulassen. Sie sind wie ein Geländer, an dem der Geist sich festhalten kann. Während ein Mantra in Gedanken oder gesungen viele Male wiederholt wird, wirkt seine Klangschwingung auf uns ein, die von den Yogis schon vor Jahrtausenden entdeckt und beschrieben wurde. Die Bedeutung der Mantras in der yogischen Philosophie ist in vielen Variationen immer wieder dieselbe, nämlich die Einheit des Großen Ganzen. Wir erinnern unseren Geist an diese Erkenntnis, die durch den Klangstrom des Mantras auch physisch erfahrbar wird und dazu beiträgt, dass wir unser Urvertrauen wiederfinden.


6. Was hat es mit den spirituellen Namen „Kaur“ und „Singh“ auf sich?

Diese Namen stammen aus dem Sikh Dharma (Sikhreligion) und bestehen aus mindestens zwei Teilen, wobei der letzte Teil immer „Kaur“ (dt. „fürstliche Frau“) oder „Singh“ (dt. „Löwe“, ein Fürstentitel für Männer) lautet. Damit wird die Überzeugung ausgedrückt, dass alle Menschen fürstlich geboren sind, dass es also keine Menschen gibt, die wertvoller als andere sind. Die Namen haben eine spirituelle Bedeutung, z. B. bedeutet Simran „meditativer Geist“, oder Daya „Mitgefühl“. Simran Kaur bedeutet also „Frau mit meditativem Geist“. Sich einen Namen geben zu lassen zieht keine Verpflichtungen nach sich; ob und wie er verwendet wird, bleibt einem völlig selbst überlassen. Er kann eine Hilfe im Alltag sein, sich an den eigenen spirituellen Weg zu erinnern. 

Text siehe www.3ho.de